Gemeinsam einen Film zu drehen, erfordert eine Vielzahl an Kompetenzen und Fähigkeiten.
Dabei eignet sich das Medium Film sehr gut, genau die Kompetenzen zu trainieren, die sowohl für die Arbeitssuche als auch für alle beruflichen Tätigkeiten relevant sind.
Genau hier setzte der Verein Hebebühne bereits bei dem Projekt für arbeitssuchende Jugendliche“Moviemaker“ an und jetzt erstmals im Beratungsprojekt Trendwende, das im Auftrag des AMS Niederösterreich im Mostviertel gemeinsam mit dem Kooperationspartner GESA durchgeführt wird.
An Weiterführung und Ausweitung auf andere Beratungsangebote ist gedacht.
Im September gab es am Standort Amstetten ein erstes Treffen im Rahmen eines Workshops, bei dem die Möglichkeit, einen Kurzfilm zu produzieren, den interessierten Anwesenden vorgestellt wurde. Eine Gruppe von 8 Personen fand sich dann – wobei sogar aus anderen Regionen Personen daran teilnahmen- zu mehreren selbstorganisierten Treffen zusammen an denen die Rollen- und Aufgabenverteilung – von Geschichte und Skript über Drehorte, Organisation des Equipments, Drehgenehmigungen bis zu den Dreharbeiten selbst, dem Schnitt und der Filmmatinee alles organisiert wurde.
Am 25. Jänner wurde der Kurzfilm im Kino in St. Pölten im Rahmen einer Filmmatinee präsentiert. Die Mitglieder der Projektgruppe haben die Entstehungsgeschichte des Films „Leben 2.0“ sehr gut nachvollziehbar und ausnehmend eloquent und bestens vorbereitet dargestellt. Die nachhaltige Bereicherung dieses Projekts für die Teilnehmenden, welche Kompetenzen und Fähigkeiten in kurzer Zeit wieder gelebt und auch umgesetzt werden konnten, war sehr sichtbar.
Kompetenzen wie Kooperation, Konfliktfähigkeit, Organisation, Zielorientierung, Ideenreichtum, Verhandlungsgeschick, Selbstorganisation, Genauigkeit, Engagement und andere mehr sind notwendig, um in so kurzer Zeit das Projekt vom ersten Treffen bis zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Um es mit Gerhard Paukner zu sagen, der mit seinen Polywood Studios mit „Leben 2.0“ bereits seine 80. Premiere im Kontext von Schule, Bildungsmaßnahmen und AMS Projekten in Österreich über die Bühne und den Film auf die Leinwand gebracht hat – „je besser wir auftreten, desto besser kommen wir an, Schauspiel hat immer mit allen Bereichen des Lebens zu tun“.
Foto: Gerhard Paukner mit Teilnehmenden der Projektgruppe Trendwende bei der Matinee
Viele geladene Gäste haben die Filmmatinee besucht, erwähnt seien Mag. Mario Danler, Leiter der Förderabteilung des AMS Niederösterreich, Sonja Figlhuber, Projektbetreuerin BBE Trendwende, Monika Leeb vom AMS St. Pölten, Margarete Selch, Leiterin des AMS Lilienfeld, TeilnehmerInnen von Trendwende aus anderen Standorten, Freunde, Bekannte und Interessierte aus anderen Projekten.
Mag. Mario Danler hat auf den Punkt gebracht, was gerade für Menschen über 50 während der Suche nach einer neuen Beschäftigung wichtig ist: das (Wieder-)Erleben von Motivation, Wertschätzung und Wirksamkeit und Offenheit und Mut, darüber zu sprechen und zitiert Nossrat Peseschkian „wenn Du willst, was Du noch nie gehabt hast, dann tu, was Du noch nie getan hast“.
Leben 2.0 als gelungener Versuch, Menschen für den herausfordernden Weg in eine neue Beschäftigung zu stärken, löst diesen Anspruch sehr gut ein.
Wir vom Projekt Trendwende Mostviertel – Bietergemeinschaft Verein Hebebühne und GESA – freuen uns, dass wir den Rahmen bieten konnten für einen gelungenen Versuch, mit kreativen Mitteln nachhaltige Stärkung und Selbstorganisation zu ermöglichen.